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Samstag, 12. Juni 2021

Leben und Leben lassen

Drei Tage und zwei Nächte hatten wir Besuch von einem jungen Austernfischer.

Wir haben ihm eine Schale Wasser hingestellt und ihn mit Mehlwürmern versorgt.

Das Angebot wurde auch fleissig genutzt.

Wir haben uns Gedanken gemacht und überlegt, ob wir ihn wohl einfangen sollen. Immerhin stromern in unserem Garten viele Katzen aus der Nachbarschaft und direkt neben dem Haus ist ein Parkplatz, den der Kleine auch öft als Rennstrecke nutze. Wir haben uns dagegen entschieden, denn die Austernfischer-Eltern waren ständig in der Nähe.

Die sassen oben auf dem Dach, beobachten den Kleinen und machen ordentlich Lärm.

Sie schrien den halben Tag durchdringend "quiep!!", aber zu ihm geflogen sind sie nicht. Auch sonst habe ich sie nur auf den Dächern um unseren Garten,  aber nie auf dem Boden gesehen.

Am 4. Tag war er nicht mehr da. Die Elternvögel liefen zum ersten Mal auf dem Boden über den Parkplatz. Der Kleine war nirgendwo zu entdecken. Sie flogen danach noch eine Weile aufs Dach und riefen ihr lautes "Quiep", aber der Kleine war fort. Am Nachmittaag waren auch sie fort und die Mehlwürmer nicht mehr angerührt.

Ja, natürlich denke ich, der kleine Austernfischer hätte länger überlebt, wenn wir ihn gefangen hätten. Aber nur weil ich es als Mensch (vielleicht) besser weiss, wo er gross werden soll, darf ich ihn doch nicht einfach seinen Eltern wegnehmen.

Es ist traurig! Es war so ein putziges süsses Kerlchen. Nun ist er, wie so viele Tiere vor ihm auch über die Regenbogenbrücke gegangen. 


Woanders geht das Leben weiter.

Im Garten überschlagen sich die Pflanzen fast in ihrer Wuchs- und Blühfreude

Fingerhut und Allium im Hintergrund
 
Glockenblumen
 
Clematis zwischen Bergflockenblume und wilder Kamille
 

Erdbeere im Topf
 
 Wildwuchs am Rande

Ja, so ist das! Der Garten lebt und ich lasse ihn auch zum grossen Teil in seiner Wildheit mit seinen irgendwohin gewehten Samen leben.
Dem kleinen Austernfischer wollten wir auch sein Leben lassen, bei seinen Eltern und in der Natur. Dafür hat er sein Leben lassen müssen.

Ich schliesse nicht gerne mit traurigen Worten. Ich nehme ein Bild, dem die Sonne fehlt, dass aber doch Leben enthält.

Blühender Thymian, Salbei und beginnende Lavendelblüte

2 Kommentare:

  1. Wunderschön dein Garten!!! Ich mag ihn so wie er ist!!!

    Dass sich ein Austernfischer zu euch verirrt hast, finde ich stark. Die Küste ist ja doch noch ein kleines Stück von euch entfernt. Oder sieht man sie öfters in eurer Gegend rumfliegen? Vielleicht hat er aber doch überlebt. Oder meinst du, eine Katze hätte ihn erwischt?
    Liebe Grüße!

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    1. ja, leider.. denke ich, dass den Kleien eine Katze erwischt hat :(

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