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Donnerstag, 30. April 2020

Versorgungsnot und Dankbarkeit

Als Kind der 50er bin ich ja damit groß geworden, dass man immer Vorräte zu Hause hat (haben soll).
Das habe ich immer so beibehalten und bin damit mein ganzes Leben gut beraten gewesen.

Seitdem wir hier in unserem "Rentnerglück" wohnen und keinen Keller, keinen HWR und nur unsere kleine Wunderkammer* haben, in der sich alles befindet, was sonst im Keller, Garderobe, Dachboden und HWR ist, haben wir die Vorratshaltung etwas reduziert. Es reicht aber immer noch, um (im Notfall) eine Weile ohne Einkäufe zurecht zu kommen.

Blick in meinen Apothekerschrank mit Vorräten und Lebensmittel

Somit gab es am Anfang der Coronageschichte für uns auch keine Hamsterkäufe, auch wenn wir schon vor dem Shutdown beschlossen hatten, wenn es irgendwie möglich ist, nicht mehr einkaufen zu gehen.
Seit Mitte März waren wir deshalb nicht mehr in Geschäften. Die einzige Ausnahme ist, dass Manni alle 2 Wochen mittwochs früh um 7:00 Uhr auf den Markt geht. Der ist an dem Tag nicht so doll besucht, und um die Zeit wird noch aufgebaut. So geht Manni zu den Ständen, die am Rand des Marktes liegen und besorgt Gemüse, Brot und Backwaren, Eier und Kartoffeln und kann das ohne direkte Kontakte zu anderen erledigen.

Blick über die Brotdose Richtung Küche

Möglich ist uns das, weil sich zum Glück überall schnell virtuelle regionale Gruppen gebildet haben, in denen sich Leute treffen, die Hilfe suchen und anbieten.

Auch wir haben auf diesem Weg eine liebe nette Einkaufshilfe gefunden, die uns hilft, unseren Kühlschrank gefüllt zu halten.


Unser Kühlschrank - links ist der Apotheker- rechts der Kühlschrank 

So sind wir nun zwar nicht in Versorgungsnot, aber dennoch haben wir Versorgungsnöte.

Wie gesagt, wir haben das Glück, dass eine liebe Frau für uns einkauft und dafür sind wir ihr auch sehr, sehr dankbar! 

Unsere Einkaufsfee wohnt "ums Eck" und ist berufstätig in einem Altenheim im Nachbarort. Sie ist ausserdem auch Mutter von 2 kleinen Rangen im Alter von 3 und 6 Jahren.  Dennoch hilft sie uns. Allerdings ist die Hilfe verständlicherweise begrenzt. Sie kauft im Einkaufszentrum in unserer Nachbarschaft ein, meist direkt nach ihrer Arbeit.

In unserem Einkaufszentrum gibt es 3 Supermärkte, die bekannten, die mit A, L und N anfangen. Dort kauft die Fee ein. Es gibt zwar noch einige andere Läden, Klüngelkram, Billigklamotten, Drogeriemarkt, Bäcker, Cafe, Restaurants, Bioladen, Apotheke, Frisör, Sonnenstudio und so, - aber sie ist nach der Arbeit, wenn sie zu ihren Kindern will, verständlicherweise nicht scharf drauf, eine Shoppingtour zu unternehmen. So ist der Einkauf also auf A oder L beschränkt.

Wenn wir nun Dinge möchten die A oder L nicht hat und die Manni auch nicht am Gemüsestand auf dem Markt bekommt, muss da eine andere Lösung her.

Unser örtlicher Supermarkt, hat mit einem hiesigen Taxiunternehmen einen Kauf- und Bringdienst organisiert. Das kostet 10 Euro. Finde ich ok und so nutzen wir das auch.

Ausserdem gibt es ja immer noch die Facebook und Whatsapp-Hilfegruppen. Da habe ich mich dann bei Bedarf gemeldet.
Richtig nett war ein Einkauf per Whatsapp. 
Eine Frau aus der Hilfegruppe hat im Blumenmarkt alles mögliche fotografiert und und mir die Bilder geschickt, um nachzufragen, ob ich diese oder jene Pflanze wollte. Tolle Idee und nichts kann schief gehen.

Aber leider ist das nicht immer so. Ich brauche recht bald jemanden, der dauerhaft für mich einkauft und meine Bedürfnisse kennt. Also jemanden, der mir die Dinge besorgt, die die Fee aus Zeitmangel nicht holt.

Die Eintagsfliegen, also die, die sich melden, wenn ich um Hilfe anfrage und auch der Bringdienst sind leider nicht immer so einfalsreich, wie die im Blumenmarkt.

Beispiel: Ich bestelle ~3 L Weidemilch~ und bekomme dann 3 L Buttermilch (igitt). Der nächste Versuch bei einer anderen Person war dann etwas genauer ~3 L Weidemilch, alternativ Vollmich~. Da bekam ich H-Milch 1,5 %. Wie schmeckt denn sowas? 3. Versuch, wieder andere Person. Diesmal bestellt: ~3 L Weidemilch 3,8% alternativ Vollmilch 3,5%~. Diesmal gab es wieder H-Milch, allerdings mit 3,5%.

Apfelsaft kann auch kaum einer. Kleine Flaschen Apfelsaft (ich weiss nicht, welche Marke vorrätig ist). Was bekomme ich jetzt zum 3. mal? 1,5 L Plastikflaschen Apfelnektar. Sowas trinken wir nicht. Und erst recht nicht in der Menge. Apfelsaft ist Apfelsaft!!!!!!! Das ist Saft aus Apfel und sonst nichts. Was ist so schwierig daran, das zu verstehen?

Bei einer Bestellung von 21 Dingen beim Lieferservice des Händlers waren 11 falsch. 
Da ich den Service, neben der falschen Ware, bezahlt habe, habe ich mich beschwert.
Wir haben zwar nachgeliefert bekommen, aber es ist nicht schön.

Bei freiwilligen Helfern sieht es anders aus. Die kann ich nicht nochmal schicken, bzw. ich würde es nicht wagen, denn sie machen das ja aus Liebenswürdigkeit und sozialem Verantwortungsbewusstsein. Deshalb beschwere ich mich nicht einmal.

Ich habe Masken auch genäht, weil ich nicht nur Hilfe annehmen, sondern auch was geben will. Wenn jemand fragt, ob er mir bei Abholung solcher (von anderen) dringlichst benötigten Masken im Gegenzug etwas mitbringen soll und ich dann tagelang darauf warte, dass ich mein bestelltes Gemüse bekomme, bin ich froh über meine Konserven und bestelle beim nächten ähnlichen Fall etwas Nicht-Essbares,Briefmarken z.B.h Dann aber meine Osterpost nicht erledigen zu können, weil wieder mal nichts rechtzeitig ankommt, ist ärgerlich und dann fällt es mir schwer, dankbar zu sein.

Es gibt viele tolle Helfer. Doch leider auch etliche, die es vielleicht gerne möchten, es aber irgendwie nicht richtig können. Es nervt schon, wenn ich immer wieder Sachen bekomme, die ich so nicht bestellt habe, Einkäufe in Plastiktüten oder um Tage verspätet ankommen.

Natürlich kann immer mal was sein. Aber ich habe hier inzwischen in meiner Wunderkammer schon etliche Dinge liegen, die ich mit Sicherheit niemals essen oder trinken werde und das ist sehr ärgerlich.

 Blick in unsere "Wunderkammer" auf Gefrierschrank und Vorräte.

Bin ich zu pingelig? Darf ich undankbar sein, obwohl ich dankbar sein sollte?

Ich hoffe inständig, ich finde eine weitere Fee oder einen Feerich für die Dinge, die Fee1 nicht erledigen kann. Am liebsten im Sinne einer umgekehrten Zahnfee - Ich lege dann das Geldstück hin. Jemand, die/der unsere Bedürfnisse kennt und uns wenigstens zu 90 % die richtigen Dinge bringt.

* Wunderkammer deshalb, weil in diesem kleinen Raum von etwas mehr, als 5qm wunderbarerweise enorm viel reinpasst.
Hier befindet sich neben unserer Heiztechnik, der Telefonstation und dem Stromkasten unsere Garderobe, mein Schuhschrank, Schals und Mützen, die Bügelwäsche, das Bügelbrett, die Waschmaschine, der Trockner, der Gefrierschrank, Weihnachtskisten, Osterdeko, sonstige Deko, Karnevalskoffer, Reisekoffer, Sitzauflagen und Kissen, sperrige Tuppersachen, Bastelsachen, Geschenkpapier, Büromaterial, Kiste mit div. Klebern und Klebebändern, Perlen, Fotoalben, Putzmittel, -Eimer, -lappen, Fensterputzer, Staubsauger, Mops und Besen, Wäschewannen und -körbe, Waschpulver, Schuputzzeug, Backformen, Batterien, kleiner Werkzeugkasten, sonstiger Haushaltskrams, wie Messerschärfer, Bowlengefäss, Waffeleisen, Fondueset, Bratentöpfe, Blumenübertöpfe, Kannen, Krüge, Kinderholzeisenbahn, Bilder und -rahmen,  Plastiktüten und -beutel, Altpapier, Altglas, 2 Kaffemaschinen (grosse und kleine für Besuch und besondere Gelegenheiten, im normalen Leben trinken wir Instantkaffee), Katzenstreu, Kartoffeln, Zwiebeln und natürlich gesagte Lebensmittelvorräte.

Bis vor kurzem war auch noch das alte Geschirr von Mannis Oma da drin, aber das haben wir im Februar unserer lieben Nichte Adina geschenkt.




Samstag, 25. April 2020

Gemüsebeet Update 1

Inzwischen habe ich mein Gemüsebeet eingezäunt und komplett bepflanzt und eingesäät.

In null komma nix und viel schneller, als auf den Samentütchen stand spriesst und grünt es. Ist das alles Unkraut?

Da es aber so wunderbaar in Reihen wächst, könnten es tatsächlich die kleinen Radieschenpflanzen sein.

Das sieht doch schon mal gut aus, finde ich.

Hier nochmal zum Vergleich
 Anfang

 Es geht weiter

Es darf wachsen

Ich muss gestehen, dass ich zuviel einsesäät habe und nun keinen Platz mehr für meinen Schnittknoblauch habe.. sollte er denn tatsächlich in den Töpfen angehen.. angeblich sollte man den in Töpfe säen, statt direkt in die Erde.. Nun denn, sollte er nichts werden, hab ich Glück, wegen des Patzmangels und Pech in der Küche, denn gerade den Schnittknoblauch finde ich toll im Gemüsebeet. Also lassen wir das Schicksal entscheiden.. in diesem Fall hätte ich glaube ich eher gerne das Pech für mich und die Küche. Irgendwo werde ich ihn, so er denn spriessen wird, schon einsetzen.

Langeweile?

Wenn man eine ganze Kollektion CD's Downton Abbey hat, kommt keine Langeweile auf.


Ganz im Ernst, ich kenne keine Langeweile und zwischen allen Plänen und Taten gönne ich mir auch mal eine Auszeit und die ist auch nicht langweilig. Momentan ist (mal wieder) Downton Abbey angesagt (bin aber noch nicht fertig.. Fortsetzung folgt die nächsten Tage).
Ja, was mach ich denn so und was machst du, war vor ein paar Tagen auf Whatsapp das Thema mit einer Freundin.

Na, ich mach vieles, was ich vorher gemacht habe, die ganz normalen Alltagsdinge, ich freue mich, dieses Jahr gesund genug zu sein, um in meinem Garten zu muddeln, ich bastel und handarbeite.


Zum Beispiel hab ich Spüllappen und Seifensäckchen gestrickt und gehäkelt. 

(Seifensäckchen werde ich noch mehr machen. Jeder, der mich kennt, weiss, dass ich Seifen liebe. Deshalb habe ich auch immer wundebare Seifen, weil meine Feunde und meine Tochter mir tolle Seifen schenken. Die Seife auf dem Bild ist ein Geschenk von meiner Freundin Biene.)

Zum Thema Langeweile.... Ganz ehrlich, ich hab mich schon mein ganzes Leben gefragt, was Langeweile ist. Angeblich haben das momentan sehr viele Leute. Ich kenn Langeweile aber immer noch nicht... im Gegenteil.

Seit dem "Lockdown", dem "wir bleiben zu Hause", der Selbstisolation von Risikogruppen etc., also seit dem Moment, wo Mensch zu Hause bleibt und soziale Kontakte meidet, kulturelle Veranstaltungen nicht mehr besuchen kann und darf, kurzum, seitdem ich total zuhause bin, ohne sogar ganz persönlich direkt ein paar frische Blumen zu kaufen (man merkt, worauf mein Focus liegt, auf frischen Blumen mehr, als auf frischem Gemüse), also in dieser Zeit habe ich mehr zu tun, als vorher.

Neben meinem normalen Leben vor Corona, mit all den normalen Aufgaben, sind viele neue Aufgaben, Abläufe und Handungen dazu gekommen. Es ist gar nicht so leicht, alles von zu Hause aus zu organisieren. Nicht nur den normalen Einkauf, sondern auch die Sonderwünsche aus dem Bau- oder Gartenmarkt, Briefmarken, neue Bezahlarten, da ich mich bisher gegen Paypal und Onlinebanking gesperrt habe; Masken nähen für Freunde, Arztpraxen und Altenheime, weil ich mich immer sozial engagiert habe und nicht damit aufhören möchte, wenn ich selber auf Hilfe angewiesen bin; neue Leute kennen lernen, durch Hilfsprojekte; alte Freunde nicht vergessen und natürlich auch mal an Grenzen stossen, wenn Hilfewillige doch nicht ganz so verstehen, dass man auf das Gemüse oder was auch immer nicht gerne eine ganze Woche warten möchte, um dann doch jemand anders damit zu beauftragen und sogar wieder zu bloggen und noch vieles mehr.

Einkaufen im Online-Drogeriemarkt ist für mich deutlich zeitaufwändiger, aufregender, und komplizierter, als einfach eben in den Laden vor Ort zu gehen. Das eine Teil ist nur online erhältlich, das andere nur im Laden, dieses Teil erst in 2 Wochen lieferbar, das andere erst gar nicht mehr vorhanden. Und hat man was als Ersatz gefunden, merkt man, wenn es dann doch und endlich geliefert wurde, daß der Geruch (ich sage jetzt extra nicht Duft) unerträglich ist.

Wenn ich in vor-Coronazeiten meine Blutwerte kontrollieren musste, dann war es mit Weg zum Arzt, Wartezeit, Rückweg und sogar vielleicht noch Brötchen mitnehmen auf dem Rückweg, also mit allem Drum und Dran eine Aktion von max. eine dreiviertel Stunde. 
Jetzt, und darüber bin ich unendlich glücklich!!!!, hat mein Arzt beschlossen dass ich, als Risikomensch nicht unnötig in die Praxis kommen soll (ich hab fast vor Freude geheult, als die Praxis anrief und mir das mitteilte). Das heisst aber auch, wenn die Sprechstundenhilfe kommt, um meine Blutwerte zu kontrollieren, sie eine Zeit zwischen 8:00 und 11:00 Uhr ansagt. Das kann dann aber auch 12:00 werden. In der Zeit kann ich nicht grossartig anderes machen, weil ich zum einen immer aufgeregt bin, wenn jemand kommt und ich... ich kann einfach dann nichts machen! Das ist aber keine Langeweile, sondern Zeit, die woanders fehlt, also wie nutzen...?

Nun, diese Wartezeiten oder auch einfach nur so kann man doch sehr gut nutzen, um mal wieder einen Besuch in Downton Abbey zu verbringen. 
(Wenn mein Besuch auf Downton beendet ist, plane ich eine Reise nach Westeros, alternativ könnte ich auch Miss Fisher helfen ein paar Morde aufzuklären oder Mr. Selfridge beraten ein Kaufhaus einzurichten...)


Sonntag, 19. April 2020

Zweitwohnsitz

Seit letztem September habe ich endlich einen Strandkorb!
Da habe ich gleich ein Handyfoto gemacht und meiner Mutter und Freunden geschickt.

Ich wollte schon sooo lange einen Strandkorb, aber in Hude hatten wir ja so viele Sitzplätze im Garten, genau 6 und zuzüglich noch Liegestühle. "Wenn noch ein Tisch und ein Stuhl dazukommt, könnt ihr gleich ein Gartencafe aufmachen." war der Kommentar von der Freundin meiner Tochter Karla damals.

Ein Strandkorb hätte auch nicht so richtig in den Hexenhäuschengarten gepasst und Manni war auch noch nicht bereit dafür.
Wahrscheinlich, weil er seinen ersten Strandkorb als Erwachsener kennengelernt hat, in Stade vor einer Kneipe. Wie wunderbar so ein Strandkorb ist, hat sich ihm da wohl auch nicht wirklich erschlossen.
 Da sitzt man (in Stade) drin und trinkt was

Ich habe das erste mal 1964 einen Strandkorb kennen- und gleich lieben gelernt.

Im Urlaub in Timmendorfer Strand geniesse ich den Korb hier mit meiner Mutter.

In tollen Stunden im und um den Strandkorb herum, habe ich damals im Urlaub auch meinen Freischwimmer gemacht. Die ersten Schwimmversuche hatte ich bereits 1962 im Mittelmeer geübt. Dort allerdings ohne hinterher in einem Strandkorb zu lesen, essen, ruhen, aufs Meer und in die Gegend gucken etc. Strandkorbliebe traf mich somit erst 2 Jahre später, dafür aber heftig.

Danach probierte ich im Urlaub Strandkörbe mehrmals auf Juist, dann auf Borkum und auf Baltrum, in Haffkrug, Wilhelmshaven und Glücksburg.
Urlaub an der See ohne Strandkorb geht doch gar nicht! Wenn es wo, in England, in Frankreich, in Dänemark, in Holland, in Italien keine gab, hat mir echt was gefehlt. 1962 auf Mallorca (damals gab es noch keinen Ballermann) fällt raus, ich wusste damals ja nicht, das und was mir fehlt.


Das war 1990 in Haffkrug.
Man sieht mir doch das Strandkorbglück an, nicht wahr?

Wie dem auch sei, jetzt hier in unserem Rentnerglück kann doch ein Strandkorb auf die Terasse.
Fand ich! Fand Manni nicht!?!
"Der nimmt zu viel Platz weg, wir haben doch genug Stühle, den brauchen wir doch nicht, etc." waren seine Argumente.... bis... ja, bis es ihm auch klar wurde, dass unsere Terasse nur bedingt von mir nutzbar ist.
Zum einen scheint von morgens bis abends die Sonne dahin und trotz Markise ist es für mich, die eh nicht gerne in der prallen Sonne sitzt, unerträglich. Zum anderen ist es hier gnadenlos windig. Nicht nur, weil es in Norddeutschland generell windig ist, sondern auch, weil unsere Terasse quasi in einem Windschornstein gelegen ist.

Auf der einen Seite der Wohnkomplex mit hohen Wänden auf der anderen Seite die Schallschutzwand. Das Grundstück liegt ca. 3 Meter tiefer, als das Nachbargrundstück rechts und gut 2 Meter höher als die Strasse, die links davon verläuft. Das heisst, der Wind, der meistens von links kommt, fällt auf unser Grundstück und rast durch unseren Garten.
Der verschiebt mal schnell unsere schweren Teakstühle oder das Tischchen aus dem gusseisernen Singer-Nähmaschinengestell, von anderen Dingen auf unserer Terasse, die wir dann einige Meter weiter im Garten oder sonstwo (manchmal auch nicht)  finden, ganz zu schweigen.
Blick aus meinem Strandkorb auf die besagte Schallschutzwand (oder eher Vogelbrutareal, doch das ist ein anderes Thema). Dahinter ist eine Autobahnauffahrt, was man aber tatsächlich gar nicht mitbekommt, weil dort die Autos eh noch langsam fahren und die Wand gut dämmt.

Mit anderen Worten, neben brennender Sonne ist es auch oft zu windig, um sich auf der schönen Terasse wohlzufühlen.
ER hat ja seinen gemütlichen Platz vor dem Gartenschuppen. Ich jedoch bin gerne auf der Terasse.
Also habe ich gesagt: "Ich kaufe mir jetzt einen Strandkorb!" und da war Manni schon gar nicht mehr so abgeneigt.

Nun ging es darum, den richtigen Strandkorb zu finden. Ich wollte keinen "ich-seh-gut-aus, tauge-aber-nicht-für-Wetter"-Korb. Ok, gegen gut aussehen hab ich nichts, aber was soll ich mit einem Korb, den ich bei Regen oder schechtem Wetter verhüllen muss und oder im Winter nicht nutzen kann.
Es musste als ein alltags-jeden-Tag-tauglicher Korb sein, nordseewettererprobt, also somit auch einer, der keinen Stoffbezug hat sondern, wat mutt, dat mutt, Kunststoffbezüge.

In unseren wunderschönen Weihnachtsurlauben in Glücksburg habe ich ja auch über die Feiertage im Winter im Strandkorb gesessen.
Strandkörbe für Erwachsene und Kinder vor unserem Lieblingshotel in Glücksburg.

Dort gibt es sogar Strandkörbe für Rollstuhlfahrer.

Also wird es ja wohl auch einen alltagstauglichen Strandkorb für Alke im Rentnerglück geben. Da wir ja in Nordseenähe wohnen, haben wir auch die richtige unter einigen  Strandkorbfabriken gefunden, die meinen Strandkorb hatte. Ein paar Sonderwünsche wurden erfüllt und er wurde uns ohne Probleme auf die Terasse gestellt. Ich gebe zu, natürlich hätte ich gerne einen aus Vollkorb. Nun ist es graues Kuststoffgeflecht, aber dafür kann ich meinen Korb 365 Tage im Jahr nutzen und muss ihn niemals abdecken.
Farblich passt er perfekt zum Haus, zur Terasse und zur Markise, was will ich mehr und im Winter liegt ein Schaffell drin, im Frühjahr eine Decke und im Sommer ein Badetuch.
Strandkorb heute mit "Imagine"-Kissen und dem kleinen schwarzen Tischchen, welches Manni die Tage für mich und damit ich im Strandkorb auch alles mögliche machen kann, gebastelt hat.
Imagine es ist Sommer, Imagine es ist Urlaub, Imagine vielleicht maritime Kissen im Korb?


Plädoyer für den Strandkorb:
So ein Strandkorb ist ja ein richtiges kleines Zuhause, in dem man am Strand 1000 Dinge verstauen kann, (zu Hause aber auch viel drin liegen haben kann). Man kann im Korb sein und in die Gegend gucken, lesen, arbeiten, schlafen, dösen, spielen, essen, trinken, ausserdem sitzen und liegen in diversen Positionen und man ist vor Sonne, Regen, Wind und allzu neugierigen Blicken geschützt.

 Ja, man kann sogar aus dem Strandkorb heraus arbeiten 

Fazit:
Ich liebe meinen Strandkorb und er ist der beste und meistgenutze Gegenstand, den ich in den letzten Jahren gekauft habe. In Hude konnte ich drauf verzichten, hier möchte ich ihn nicht missen.
Tatsächlich sitzt Manni, nachdem wir den Strandkorb nun haben, nur selten drin. Im Winter morgens für die erste Zigarette mit Kaffee. ER hat aber ja auch seine Rentnerbank vor dem Gartenhäuschen, die er liebt und von der er einen schönen Blick über den Garten hat. Ich aber sitze jeden Tag in meinem Strandkorb. Der Strandkorb ist quasi mein Zweitwohnsitz!

Corona-Update: 
Während ich das hier schreibe läuft die Tagesschau und es geht um das Thema "Gastronomen in Existensnot". Ein Gastronomenpaar von der Ostsee sagt: "Bei uns ist doch alles coronatauglich. Die Leute sitzen im Strandkorb. Der ist von 3 Seiten abgeschirmt und steht in grossem Abstand zum nächsten....."
Ja, ein Strandkorb ist sogar genial dieser Krise, die wir haben. 
Ab in den Strandkorb!

Dienstag, 14. April 2020

Ruhiger Geburtstag

 Ostersonntag war es, da wurde der Manni 65. 

Statt Ostereiersuchen mit den Enkeln, lecker Essen am Ganderkeseer Flugplatz und feiern mit Freunden und Familie haben wir zu zweit "eine ruhige Kugel geschoben".


Manni hat ein bisschen im Schuppen gewerkelt und ich habe, man höre und staune, einen Kuchen gebacken!

Und das sogar unter erschwerten Bedingungen, denn das einzige Tütchen Backpulver, was ich gefunden habe, war bereits 2014 abgelaufen. Zum Glück habe ich immer Natron zu Hause und so konnte ich doch noch backen. Ob der Kuchen mit Backpulver höher geworden wäre, weiss ich nicht. So war alles schon angerührt und ich habe das Natron (mit Essig) so dazu gegeben, statt es mit Mehl zu mischen. 
Geschmeckt hat er aber gut, der Kuchen. Bei Interesse, das Rezept gibts am Schluss.

Als Geburtstagsessen gab es statt tollem Buffet im Restaurant Selbstgekochtes.
  Roulladen mit Kartoffeln und Gemüse. 

War aber auch toll, wie man an Mannis geniesserischen Gesichtsausdruck sieht.

Alles sehr ruhig und ohne viel Tam-Tam. Ganz anders, als in anderen Jahren, wo zwar auch nicht immer groß gefeiert wurde, aber immerhin doch mit ein paar Leuten und/oder der Familie.

In Erinnerung daran möchte ich hier "Mannis Baum" erwähnen. 
Den hat er 2004 von Karla zum Geburtstag bekommen, zusammen mit einem Stein auf dem Datum und "Mannis Baum" steht.
Ein Fächerahorn, der in unserem Garten in Hude gar nicht mehr aufhören wollte zu wachsen.
Hier ist er 2010,

hier 2013

und hier 2016

Da wir den ja nicht hierher mitnehmen konnten, gab es 2017 zu Mannis Geburtstag einen neuen Fächerahorn für hier. Schon etwas grösser, als der damals.

Im Gegensatz zu seinem Verwandten in Hude, hat es ihm aber nicht bei uns gefallen. Zu viel Wind, zu viel Sonne, vielleicht auch noch der falsche Boden. Leider ist er eingegangen.
Es gibt halt nur einen "Mannis Baum".

Und hier noch einmal lecker Kuchen!
Altländer Apfelkuchen

100 g weiche Margarine
120 g Zucker
1 TL Vanillezucker
etwas Zitronensaft
3 Eier
150 g Mehl
1 TL Backpulver
500 g Äpfel oder etwas mehr (geschält gewogen und klein geschnitten)

Alles vermengen und in einer gefetteten Springform (26 cm) bei  165 - 170 Grad für 45 - 50 Minuten backen.

Danach den heissen Kuchen mit Zucker-Zimt-Gemisch ordentlich bestreuen und auch wenn es auf den Bildern nicht zu sehen ist, am besten mit ordentlich viel Sahne verspeisen.

Das Rezept hab ich von einem Apfelhof aus Jork im Alten Land.






Freitag, 10. April 2020

Ich bastel mir ein Gemüsebeet

Es war einmal.... - in Hude, in unserem alten Hexenhäuschen, da hatte ich schon mal Gemüse im Garten. 

In meinem Rundbeet z.B., welches bis zur Buchsbaumzünslerplage eines meiner Lieblingsbeete im Garten war.
Das halbrunde Beet lag vollsonnig.

Im sonnigen Halbschatten neben dem Haus war das Kräuterbeet.

Ein Hochbeet für noch mehr Gemüse gab es hinter dem Haus.


Ja, so war das mal, bei uns im Garten in Hude.

Vor 3 Jahren haben wir das Haus verkauft und sind in unser Rentnerglück, sprich Neubauwohnung mit Garten, gezogen.

Die Gartenanlage war ein ziemlicher Akt, weil der (schwere Lehm-) Boden baustellentechnisch durch die LKWs total verdichtet und mit Mineralgemisch bedeckt war, und wir große Schwierigkeiten hatten, überhaupt eine Gartenbaufirma zu bekommen, die die Grundlage für Garten schafft. Dazu kam meine Erkankung und so ging das hier mit dem Garten, entgegen meiner Hoffnung und Pläne, extremst langsam voran.

Wegen der Widrigkeiten ist einiges anders geworden, als geplant, aber wenn man die Umstände und Probleme betrachtet, ist es doch schon sehr schön geworden. Ja, das finde ich wirklich!

Zeit also, endlich ein kleines Gemüsebeet anzulegen, denn nur Tomaten aus dem Topf sind bei 150 qm Garten ja etwas ärmlich.

Vor ein paar Tagen habe ich dann angefangen ein kleines Gemüsebeet anzulegen.
Neben dem Gartenschuppen ist noch etwas Platz für ein paar Radieschen und Co. Also hab ich Mass genommen und angefangen zu "basteln".
Heute sieht es schon anders aus und eingesät ist auch.
Jetzt fehlen noch die kleinen Weidezäunchen und Kohlrabi-, Peperoni- und Zucchinipflänzchen.

Eingesät habe ich: Schnittlauch, Pflücksalat, Stielmus, Mairübchen, Rote runde Radieschen, weisse lange Radieschen, Schnittkoblauch, Mangold, Porree, Möhren, Kapuzinerkresse und am Törchen Zitronenmelisse.

In den Bottich kommen noch Kartoffeln und Tomaten und Petersilie gehen wieder in Kübel und Töpfe.

An sonstigen Kräutern mangelt es mir nicht, denn zwischen den Blumen wächst wilder Portulak, Thymian Bohnenraut, Oregano und Salbei.

Geordneter geht es in meinem Kräuterbeet zu, dass ich direkt an der Terasse habe.

Gefüllt mit 5 Sorten Thymian, Bohnenkraut, Rosmarin, Lavendel, Salbei, Currykraut, Olivenkraut kann ich das Beet ratzfatz während des Kochens erreichen.

Donnerstag, 9. April 2020

Maske in Blau

Maske in Blau, ich meine natürlich nicht die gleichnamige Operette, die ich übrigens in meiner Kindheit in den 60ern auf der Freilichtbühne in Coesfeld live gesehen habe.

Nein, es ist nur ein netter Überschriftstitel, der zu meinem neuen "Hobby" passt, für das ich letztens sogar meinen Schreibplatz am Fenster umgestaltet habe.


Es wird ja tatsächlich viel diskutiert, ob Masken sinnvoll sind oder nicht, wobei die Tendenz immer mehr zu einen Pro tendiert.

Was immer die gängige Meinung war oder ist, ich habe am 23. März angefangen Masken zu nähen.
 Meine erste Maske aus alten Stoffservietten und Schrägband.
Und gleich noch mehr, für pflegende Angehörige aus der Corona-Hilfegruppe. Von dort habe ich dann auch noch alte Bettbezüge und Decken bekommen. 
Nach ein paar Tagen habe ich ein anderes Schnittmuster gefunden und zwar von hier:

 
Ein paar eigene Stoffreste und den gesponsorten Stoff habe ich dann zusammen mit altem Biberbettuch für das Futter zu neuen Masken vernäht. Wichtig finde ich, dass die Masken in die Kochwäsche können.

Ich habe den Schnitt etwas abgewandelt, denn ich mag Masken nicht, bei denen man das Gummiband hinter die Ohren klemmt. So habe ich ein umlaufendes Gummiband oben und Bindebänder unten an die Masken genäht. Meiner Meinung nach liegen sie dadurch auch fester an.

Der Vorteil dieser Masken zu den ersten, die ich genäht habe, ist der, dass Sie enger anliegen und obendrein auch noch die Möglichkeit bieten, einen Filter (aus Staubsaugerbeutel geschnitten) einzulegen.

Abgesehen davon, auch wenn es nicht so aussieht, finde ich sie einfacher zu nähen. 

Inzwischen habe ich einige für Pflegekräfte in einem Altenheim genäht. Die nächsten gehen dann an meine Hausarztpraxis.

Ich komme mir ein wenig so vor, wie in einem alten Roman, wo die edle Heldin für die Soldaten auf dem Felde Socken und Verbandsmaterial strickt. 
Nur ist das nicht nur im Roman so, sondern auch meine Mutter und meine Omas haben das zu Kriegszeiten gemacht.
Kriegs haben wir zum Glück hier nicht, aber viele Begleitumstände im Moment erinnern an Erzählungen der Kriegsgeneration. Hamsterkäufe, leere Regale, nicht lieferbare Dinge, Wucherpreise für Dinge, die noch vor Wochen nur Cent-Beträge kosteten, Menschen, die sich nicht sehen können und an die grauenvollen Zustände in Italien, Spanien, Frankreich, USA etc. möchte ich jetzt gar nicht denken.

Ich habe, wenn möglich immer in meinem Leben versucht, mich zu engagieren und zu helfen. Jetzt bin ich aber eingeschränkt und kann nicht aus dem Haus. Da möchte ich mit den Masken einfach einen kleinen Beitrag leisten. Mir wird geholfen, indem fremde Leute für uns einkaufen und die Sprechstundenhilfe sogar zum Blutabnehmen zu mir ins Haus kommt. Ich helfe mit Masken.

 Das ist meine bislang hübscheste. Die ist für Manni.

Meine Meinung ...zu Nase-Mundmasken
Die Diskussion über das Maskentragen ist ja in vollem Gange. Während das in Asien schon lange gängige Praxis ist, einige ausserasiatische Länder inzwischen eine Maskenpflicht eingeführt haben, z.b. Österreich, wurde es hierzulande eher abgelehnt.

Da wurde die WHO zitiert, die der Meinung ist, dass Masken tragen dazu führe, dass man die Hygiene vernachlässige. Wie bitte? Wie kommen die darauf?

Und man soll Masken ja auch nur einmal tragen. (Wegen des Mangels tragen sogar Ärzte FFP3-Masken tagelang). Selbstgenähte müssen gewaschen werden.

JA, wo ist das Problem? Meine Unterwäsche wechsel ich auch täglich und steck die danach nicht dreckig wieder in den Schrank. Wie kommen diese Leute bei der WHO oder dem RKI darauf, dass man seine Wäsche, ähms ich meine natürlich seine Masken nicht wechselt und wäscht? Und warum sollte ich mir meine Hände nicht mehr waschen, wenn ich eine Maske trage? Versteh ich nicht!!!

Ausser zertifizierten FFP3 Masken würden Masken ja den Träger nicht schützen, heisst es auch.

Also ein minimaler Schutz ist mir lieber als gar keiner und ausserdem glaube ich das einfach nicht.
Täglich werden die offizellen Stellen und Vertreter mehr, die das Masken tragen befürworten, weil es ja immerhin, wenn schon nicht wen selbst, dafür aber andere schützt.

Und man glaubt es kaum! Heute habe ich einen Artikel gelesen, in dem steht, dass Ingenieure der Luft- und Raumfahrttechnik der Bundeswehruniversität München Filter aus Staubsaugerbeuteln für selbstgenähte Masken empfehlen.

Ich sag ja immer, man soll auf sein Gefühl hören und ich wette, über kurz oder lang werden hier bei uns Masken von allen getragen.


Montag, 6. April 2020

Frühlingsgefühle

Wunderbar! Endlich habe ich (wieder) Blumen auf der Terasse!
Heute ist eine von den tollen Helfern aus der Corona-Hilfegruppe zum Blumenmarkt gefahren und ich habe zum ersten mal in meinem Leben mit Hilfe von Whatsapp eingekauft.

Das Wetter ist die letzten Tage wunderbar frühlingshaft. Ich war ganz fleissig und habe gestern und vorgestern angefangen ein Gemüsebeet anzulegen. Das ist aber ein anderes Thema.

Heute freue ich mich einfach darüber, dass die Terasse endlich wieder schön aussieht. Was auch daran liegt, dass Manni den Terassentisch fertig gestrichen hat.
Heute will ich mich einfach nur freuen!

Ich habe lange auf der Terasse gesessen und den Frühling und die neuen Blumen genossen. Einfach mal keine Masken nähen, einfach mal keine schlechten Nachrichten hören, einfach nur freuen! Ich hab mir eine Flasche Rotwein aufgemacht und mich auch daran erfreut, dass ich das letztes Jahr, zu dieser Zeit lange wegen meiner Krankheit nicht konnte. Zum Schluss noch ein paar Kerzen angezündet und den Abend ausklingen lassen.