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Donnerstag, 30. April 2020

Versorgungsnot und Dankbarkeit

Als Kind der 50er bin ich ja damit groß geworden, dass man immer Vorräte zu Hause hat (haben soll).
Das habe ich immer so beibehalten und bin damit mein ganzes Leben gut beraten gewesen.

Seitdem wir hier in unserem "Rentnerglück" wohnen und keinen Keller, keinen HWR und nur unsere kleine Wunderkammer* haben, in der sich alles befindet, was sonst im Keller, Garderobe, Dachboden und HWR ist, haben wir die Vorratshaltung etwas reduziert. Es reicht aber immer noch, um (im Notfall) eine Weile ohne Einkäufe zurecht zu kommen.

Blick in meinen Apothekerschrank mit Vorräten und Lebensmittel

Somit gab es am Anfang der Coronageschichte für uns auch keine Hamsterkäufe, auch wenn wir schon vor dem Shutdown beschlossen hatten, wenn es irgendwie möglich ist, nicht mehr einkaufen zu gehen.
Seit Mitte März waren wir deshalb nicht mehr in Geschäften. Die einzige Ausnahme ist, dass Manni alle 2 Wochen mittwochs früh um 7:00 Uhr auf den Markt geht. Der ist an dem Tag nicht so doll besucht, und um die Zeit wird noch aufgebaut. So geht Manni zu den Ständen, die am Rand des Marktes liegen und besorgt Gemüse, Brot und Backwaren, Eier und Kartoffeln und kann das ohne direkte Kontakte zu anderen erledigen.

Blick über die Brotdose Richtung Küche

Möglich ist uns das, weil sich zum Glück überall schnell virtuelle regionale Gruppen gebildet haben, in denen sich Leute treffen, die Hilfe suchen und anbieten.

Auch wir haben auf diesem Weg eine liebe nette Einkaufshilfe gefunden, die uns hilft, unseren Kühlschrank gefüllt zu halten.


Unser Kühlschrank - links ist der Apotheker- rechts der Kühlschrank 

So sind wir nun zwar nicht in Versorgungsnot, aber dennoch haben wir Versorgungsnöte.

Wie gesagt, wir haben das Glück, dass eine liebe Frau für uns einkauft und dafür sind wir ihr auch sehr, sehr dankbar! 

Unsere Einkaufsfee wohnt "ums Eck" und ist berufstätig in einem Altenheim im Nachbarort. Sie ist ausserdem auch Mutter von 2 kleinen Rangen im Alter von 3 und 6 Jahren.  Dennoch hilft sie uns. Allerdings ist die Hilfe verständlicherweise begrenzt. Sie kauft im Einkaufszentrum in unserer Nachbarschaft ein, meist direkt nach ihrer Arbeit.

In unserem Einkaufszentrum gibt es 3 Supermärkte, die bekannten, die mit A, L und N anfangen. Dort kauft die Fee ein. Es gibt zwar noch einige andere Läden, Klüngelkram, Billigklamotten, Drogeriemarkt, Bäcker, Cafe, Restaurants, Bioladen, Apotheke, Frisör, Sonnenstudio und so, - aber sie ist nach der Arbeit, wenn sie zu ihren Kindern will, verständlicherweise nicht scharf drauf, eine Shoppingtour zu unternehmen. So ist der Einkauf also auf A oder L beschränkt.

Wenn wir nun Dinge möchten die A oder L nicht hat und die Manni auch nicht am Gemüsestand auf dem Markt bekommt, muss da eine andere Lösung her.

Unser örtlicher Supermarkt, hat mit einem hiesigen Taxiunternehmen einen Kauf- und Bringdienst organisiert. Das kostet 10 Euro. Finde ich ok und so nutzen wir das auch.

Ausserdem gibt es ja immer noch die Facebook und Whatsapp-Hilfegruppen. Da habe ich mich dann bei Bedarf gemeldet.
Richtig nett war ein Einkauf per Whatsapp. 
Eine Frau aus der Hilfegruppe hat im Blumenmarkt alles mögliche fotografiert und und mir die Bilder geschickt, um nachzufragen, ob ich diese oder jene Pflanze wollte. Tolle Idee und nichts kann schief gehen.

Aber leider ist das nicht immer so. Ich brauche recht bald jemanden, der dauerhaft für mich einkauft und meine Bedürfnisse kennt. Also jemanden, der mir die Dinge besorgt, die die Fee aus Zeitmangel nicht holt.

Die Eintagsfliegen, also die, die sich melden, wenn ich um Hilfe anfrage und auch der Bringdienst sind leider nicht immer so einfalsreich, wie die im Blumenmarkt.

Beispiel: Ich bestelle ~3 L Weidemilch~ und bekomme dann 3 L Buttermilch (igitt). Der nächste Versuch bei einer anderen Person war dann etwas genauer ~3 L Weidemilch, alternativ Vollmich~. Da bekam ich H-Milch 1,5 %. Wie schmeckt denn sowas? 3. Versuch, wieder andere Person. Diesmal bestellt: ~3 L Weidemilch 3,8% alternativ Vollmilch 3,5%~. Diesmal gab es wieder H-Milch, allerdings mit 3,5%.

Apfelsaft kann auch kaum einer. Kleine Flaschen Apfelsaft (ich weiss nicht, welche Marke vorrätig ist). Was bekomme ich jetzt zum 3. mal? 1,5 L Plastikflaschen Apfelnektar. Sowas trinken wir nicht. Und erst recht nicht in der Menge. Apfelsaft ist Apfelsaft!!!!!!! Das ist Saft aus Apfel und sonst nichts. Was ist so schwierig daran, das zu verstehen?

Bei einer Bestellung von 21 Dingen beim Lieferservice des Händlers waren 11 falsch. 
Da ich den Service, neben der falschen Ware, bezahlt habe, habe ich mich beschwert.
Wir haben zwar nachgeliefert bekommen, aber es ist nicht schön.

Bei freiwilligen Helfern sieht es anders aus. Die kann ich nicht nochmal schicken, bzw. ich würde es nicht wagen, denn sie machen das ja aus Liebenswürdigkeit und sozialem Verantwortungsbewusstsein. Deshalb beschwere ich mich nicht einmal.

Ich habe Masken auch genäht, weil ich nicht nur Hilfe annehmen, sondern auch was geben will. Wenn jemand fragt, ob er mir bei Abholung solcher (von anderen) dringlichst benötigten Masken im Gegenzug etwas mitbringen soll und ich dann tagelang darauf warte, dass ich mein bestelltes Gemüse bekomme, bin ich froh über meine Konserven und bestelle beim nächten ähnlichen Fall etwas Nicht-Essbares,Briefmarken z.B.h Dann aber meine Osterpost nicht erledigen zu können, weil wieder mal nichts rechtzeitig ankommt, ist ärgerlich und dann fällt es mir schwer, dankbar zu sein.

Es gibt viele tolle Helfer. Doch leider auch etliche, die es vielleicht gerne möchten, es aber irgendwie nicht richtig können. Es nervt schon, wenn ich immer wieder Sachen bekomme, die ich so nicht bestellt habe, Einkäufe in Plastiktüten oder um Tage verspätet ankommen.

Natürlich kann immer mal was sein. Aber ich habe hier inzwischen in meiner Wunderkammer schon etliche Dinge liegen, die ich mit Sicherheit niemals essen oder trinken werde und das ist sehr ärgerlich.

 Blick in unsere "Wunderkammer" auf Gefrierschrank und Vorräte.

Bin ich zu pingelig? Darf ich undankbar sein, obwohl ich dankbar sein sollte?

Ich hoffe inständig, ich finde eine weitere Fee oder einen Feerich für die Dinge, die Fee1 nicht erledigen kann. Am liebsten im Sinne einer umgekehrten Zahnfee - Ich lege dann das Geldstück hin. Jemand, die/der unsere Bedürfnisse kennt und uns wenigstens zu 90 % die richtigen Dinge bringt.

* Wunderkammer deshalb, weil in diesem kleinen Raum von etwas mehr, als 5qm wunderbarerweise enorm viel reinpasst.
Hier befindet sich neben unserer Heiztechnik, der Telefonstation und dem Stromkasten unsere Garderobe, mein Schuhschrank, Schals und Mützen, die Bügelwäsche, das Bügelbrett, die Waschmaschine, der Trockner, der Gefrierschrank, Weihnachtskisten, Osterdeko, sonstige Deko, Karnevalskoffer, Reisekoffer, Sitzauflagen und Kissen, sperrige Tuppersachen, Bastelsachen, Geschenkpapier, Büromaterial, Kiste mit div. Klebern und Klebebändern, Perlen, Fotoalben, Putzmittel, -Eimer, -lappen, Fensterputzer, Staubsauger, Mops und Besen, Wäschewannen und -körbe, Waschpulver, Schuputzzeug, Backformen, Batterien, kleiner Werkzeugkasten, sonstiger Haushaltskrams, wie Messerschärfer, Bowlengefäss, Waffeleisen, Fondueset, Bratentöpfe, Blumenübertöpfe, Kannen, Krüge, Kinderholzeisenbahn, Bilder und -rahmen,  Plastiktüten und -beutel, Altpapier, Altglas, 2 Kaffemaschinen (grosse und kleine für Besuch und besondere Gelegenheiten, im normalen Leben trinken wir Instantkaffee), Katzenstreu, Kartoffeln, Zwiebeln und natürlich gesagte Lebensmittelvorräte.

Bis vor kurzem war auch noch das alte Geschirr von Mannis Oma da drin, aber das haben wir im Februar unserer lieben Nichte Adina geschenkt.




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